Outlook/Exchange Online: Gesendete Elemente in Shared Mailbox speichern – Ursache, PowerShell-Fix und Fehleranalyse

Sie senden eine Nachricht aus einer Shared Mailbox – und die Kopie landet im Ordner „Gesendete Elemente“ Ihres persönlichen Postfachs. Wer nur die Shared Mailbox im Blick hat, sieht die gesendete Mail nicht und verliert den Faden in der Kommunikation. Der Grund: Outlook speichert standardmäßig lokal beim Absender, auch wenn Sie „Senden als“ oder „Senden im Auftrag“ nutzen. In Exchange Online lässt sich dieses Verhalten serverseitig steuern und damit teamtauglich machen: Die Parameter MessageCopyForSentAsEnabled und MessageCopyForSendOnBehalfEnabled sorgen dafür, dass eine Kopie im Ordner der Shared Mailbox landet.

Wichtig sind die Unterschiede zwischen „Senden als“ und „im Auftrag“, das richtige Testvorgehen und der Blick auf Client-Besonderheiten: Ältere Outlook-Versionen brauchten teils den Registry-Schlüssel DelegateSentItemsStyle, während das neue Outlook (Monarch) nur noch die serverseitige Logik respektiert. Der Beitrag zeigt die saubere Konfiguration, erklärt typische Fehlerbilder wie doppelte Ablagen durch Clientregeln oder fehlende Berechtigungen und schließt mit einer praxisnahen Rollout-Checkliste.

Serverseitig konfigurieren und prüfen: MessageCopyForSentAsEnabled/MessageCopyForSendOnBehalfEnabled per PowerShell setzen, Testszenarien, DelegateSentItemsStyle bei Alt-Clients

Ziel der Servereinstellung und Voraussetzungen

Exchange Online kann gesendete Nachrichten, die über eine Shared Mailbox versendet wurden, serverseitig zusätzlich im Ordner „Gesendete Elemente“ dieser Shared Mailbox ablegen. Das funktioniert unabhängig vom verwendeten Client und ist ab Outlook, OWA und neuen M365-Clients nutzbar. Voraussetzung: Die betreffenden Personen besitzen „Senden als“ bzw. „Senden im Auftrag“-Berechtigungen auf die Shared Mailbox. Für die Konfiguration ist die Rolle Exchange-Administrator erforderlich.

Variante 1: Einstellung im Exchange Admin Center (EAC) – ohne PowerShell

Die serverseitige Ablage von gesendeten Elementen in der Shared Mailbox lässt sich vollständig über das Exchange Admin Center (EAC) konfigurieren. Der Weg ist für moderne Microsoft 365-Tenants identisch, unabhängig davon, ob klassisches Outlook, das neue Outlook (Monarch) oder OWA genutzt wird. Benötigt wird eine Rolle mit Empfängerverwaltungs-Rechten (z. B. Exchange-Administrator).

Navigationspfad im EAC

  • Im Microsoft 365 Admin Center zum Exchange Admin Center wechseln (Direktaufruf des neuen EAC).
  • Links: EmpfängerFreigegeben (Liste der Shared Mailboxes).
  • Die gewünschte Shared Mailbox markieren und Bearbeiten (Stift-Symbol) öffnen.
  • Im Eigenschaften-Paneel den Abschnitt Gesendete Elemente auswählen.

Optionen aktivieren

  • Kopien von Nachrichten speichern, die als dieses Postfach gesendet wurden aktivieren (wirkt für „Senden als“, steuert technisch MessageCopyForSentAsEnabled).
  • Kopien von Nachrichten speichern, die im Auftrag dieses Postfachs gesendet wurden aktivieren (wirkt für „Senden im Auftrag“, steuert technisch MessageCopyForSendOnBehalfEnabled).
  • Änderungen speichern.

Nach dem Speichern gilt die Einstellung tenantseitig für diese Shared Mailbox. Üblicherweise greift die Änderung innerhalb weniger Minuten; plane in Einzelfällen bis zu 60 Minuten Replikationszeit ein.

Berechtigungen und Sichtbarkeit

  • Für „Senden als“ muss der jeweilige Benutzer die SendAs-Berechtigung auf der Shared Mailbox besitzen.
  • Für „Senden im Auftrag“ muss der Benutzer in Im Auftrag senden (GrantSendOnBehalfTo) der Shared Mailbox eingetragen sein.
  • Damit Teammitglieder die erzeugte Kopie sehen können, benötigen sie Ordnerrechte auf „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox (mindestens Leserechte oder FullAccess auf das Postfach).

Verifikation im Client und typische Stolperfallen

  • Verifikation: In OWA oder Outlook eine Testmail „als“ und „im Auftrag“ senden und prüfen, ob jeweils eine Kopie in „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox erscheint (zusätzlich bleibt die persönliche Kopie bestehen).
  • Duplikate: Wenn in der Shared Mailbox zwei identische Kopien auftauchen, ist meist zusätzlich eine Outlook-Option, eine Clientregel oder – bei älteren Win32-Outlook-Versionen – der Registry-Schlüssel DelegateSentItemsStyle aktiv. Empfehlung: Bei aktivierter Serverfunktion alle Client-Kopien deaktivieren.
  • Neue Outlook-App (Monarch): Ignoriert lokale Registry-Schalter komplett und folgt ausschließlich der Servereinstellung aus dem EAC.
  • IMAP/SMTP-Apps: Erzeugen keine serverseitige Kopie in der Shared Mailbox. Für Shared-Workflows Outlook/OWA/Outlook Mobile verwenden.

Massenumstellung und Rollback

  • Massenumstellung: Für viele Shared Mailboxes ist das Setzen der Optionen im EAC nur einzeln möglich. Für Bulk-Änderungen weiterhin PowerShell verwenden und die Ergebnisse im EAC stichprobenartig prüfen.
  • Rollback: Die beiden Schalter im Bereich Gesendete Elemente wieder deaktivieren und speichern. Nach Replikation fällt die Ablage auf das Standardverhalten zurück (nur persönliche Kopie).

Variante 2: Parameter per PowerShell setzen und verifizieren

  1. Verbindung herstellen: Connect-ExchangeOnline
  2. Shared Mailbox konfigurieren: Set-Mailbox „SharedMailbox-Alias-oder-Name“ -MessageCopyForSentAsEnabled $true -MessageCopyForSendOnBehalfEnabled $true
  3. Prüfung: Get-Mailbox „SharedMailbox-Alias-oder-Name“ | Select-Object MessageCopyForSentAsEnabled, MessageCopyForSendOnBehalfEnabled

Für mehrere Shared Mailboxes: Get-Mailbox -RecipientTypeDetails SharedMailbox -ResultSize Unlimited | Format-Table Name, MessageCopyForSentAsEnabled, MessageCopyForSendOnBehalfEnabled -Auto

Replikationszeit beachten: Änderungen wirken meist innerhalb weniger Minuten, können in Einzelfällen bis zu 60 Minuten benötigen.

  • „Senden als“ gewähren: Add-RecipientPermission -Identity „SharedMailbox“ -Trustee „Benutzer“ -AccessRights SendAs
  • „Senden im Auftrag“ gewähren: Set-Mailbox „SharedMailbox“ -GrantSendOnBehalfTo „Benutzer“

Praxisnahe Testszenarien

  • Basistest „Senden als“: In OWA oder Outlook Absender auf die Shared Mailbox setzen, Testmail an ein internes Ziel senden. Erwartung: Eine Kopie in „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox, zusätzlich eine Kopie im persönlichen Postfach (falls der Client das Speichern nicht global deaktiviert).
  • Basistest „Senden im Auftrag“: Nur „im Auftrag“-Recht vergeben, Absender entsprechend wählen. Erwartung: Kopie in „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox dank MessageCopyForSendOnBehalfEnabled, zusätzlich persönliche Kopie wie oben.
  • Kontrolle auf Duplikate: Wenn in der Shared Mailbox doppelte Einträge entstehen, ist meistens zusätzlich eine Client-Option oder Regel aktiv, die ebenfalls in der Shared Mailbox speichert.
  • Audit-Validierung (optional): In Purview/Unified Audit loggen „SendAs“ und „SendOnBehalf“ standardmäßig mit. So lassen sich Tests nachweisen.

Hinweis zu SMTP/POP/IMAP-Clients: SMTP AUTH und POP/IMAP erstellen keine serverseitigen Kopien im Ordner „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox. Für diese Szenarien ist Graph/OWA/Outlook empfehlenswert.

Typische Fehlerbilder und Behebung

  • Doppelte Ablage in der Shared Mailbox: In klassischen Outlook-Versionen kann die Option „Gesendete Elemente in der Shared Mailbox speichern“ aktiv sein. Deaktivieren unter Datei > Optionen > E-Mail > Nachrichten speichern, wenn serverseitige Kopie aktiviert ist.
  • Keine Kopie in der Shared Mailbox: Prüfen, ob die beiden Parameter auf $true stehen und ob wirklich „Senden als“ bzw. „im Auftrag“ genutzt wurde. Bei reinem SMTP-Versand wird keine Kopie erzeugt.
  • Berechtigungsfehler: Ohne „Senden als“/„im Auftrag“ schlägt der Versand oder das Stempeln des Absenders fehl. Rechte zuerst sauber setzen und replizieren lassen.
  • Alt-Cache oder Profilproblem: In Outlook-Profilen alte Caches leeren bzw. Profil neu erstellen, wenn die Anzeige in der Shared Mailbox nicht aktualisiert wirkt.

DelegateSentItemsStyle bei älteren Outlook-Clients

Für ältere Outlook für Windows-Versionen (klassischer MAPI-Client) steuert der Registry-Wert DelegateSentItemsStyle, ob beim „Senden im Auftrag“ die gesendete Nachricht im Ordner des Postfachinhabers statt beim Delegierten landet. Pfad: HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\Version\Outlook\Preferences, DWORD DelegateSentItemsStyle=1. Dies betrifft primär „im Auftrag“-Szenarien und ist eine Clientfunktion.

Empfehlung in Exchange Online: Auf diese Registry-Lösung nur zurückgreifen, wenn die serverseitigen Parameter nicht genutzt werden können. Im neuen Outlook für Windows („neues Outlook“, Monarch) greifen Registry-Keys wie DelegateSentItemsStyle nicht; dort entscheidet ausschließlich die Serverlogik.

SzenarioEmpfohlene EinstellungErwartete AblageHinweise
Senden als (OWA/Outlook klassisch)MessageCopyForSentAsEnabled=$trueShared: ja; Persönlich: ja (sofern Client speichert)Duplikate in Shared vermeiden, wenn Client-Option zusätzlich speichert
Senden im Auftrag (OWA/Outlook klassisch)MessageCopyForSendOnBehalfEnabled=$trueShared: ja; Persönlich: jaOptional DelegateSentItemsStyle nur für Alt-Clients
Neues Outlook (Monarch)Nur Serverparameter, keine RegistryShared: ja; Persönlich: je nach Client-OptionKeine Wirkung von DelegateSentItemsStyle
SMTP/POP/IMAP-AppsNicht unterstützt für Shared-Sent-KopieShared: nein; Persönlich: abhängig vom ClientFür Nachvollziehbarkeit Graph/OWA/Outlook verwenden

Hintergrund: Standardablage, „Senden als“ vs. „im Auftrag“ und Unterschiede zwischen klassischem Outlook und neuem Outlook (Monarch)

Standardverhalten: Wo landen gesendete Elemente aus Shared Mailboxes?

In Exchange Online legt Outlook standardmäßig gesendete Nachrichten im Ordner „Gesendete Elemente“ des persönlichen Benutzerpostfachs ab – auch dann, wenn eine E-Mail mit der Absenderadresse einer Shared Mailbox verschickt wurde. Für Kolleginnen und Kollegen mit Zugriff auf die Shared Mailbox ist der Versand damit unsichtbar, solange keine serverseitige Kopie in der Shared Mailbox erstellt wird.

Seit Exchange Online (und auch in aktuellen on‑premises Versionen) steuern zwei Postfachparameter die serverseitige Kopie in der Shared Mailbox: MessageCopyForSentAsEnabled für „Senden als“ und MessageCopyForSendOnBehalfEnabled für „Senden im Auftrag“. Sind sie aktiviert, erstellt der Server zusätzlich zur persönlichen Kopie eine Kopie in „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox.

„Senden als“ vs. „Senden im Auftrag“: Was Empfänger sehen und was technisch passiert

  • „Senden als“ (Send As): Die Nachricht erscheint beim Empfänger so, als käme sie direkt von der Shared Mailbox. Im Feld „Von“ steht ausschließlich die Shared‑Adresse. Berechtigung in Exchange Online: „SendAs“ für den Benutzer auf dem Shared‑Postfach.
  • „Senden im Auftrag“ (Send on Behalf): Der Empfänger sieht „Benutzer im Auftrag von Shared‑Mailbox“. Berechtigung in Exchange Online: Der Benutzer ist in GrantSendOnBehalfTo der Shared Mailbox eingetragen.
  • Speicherort gesendeter Elemente: Ohne serverseitige Kopie landen gesendete Mails nur im persönlichen Postfach. Mit aktivierten Parametern wird zusätzlich eine Kopie im Ordner „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox erzeugt – getrennt pro Szenario („als“ vs. „im Auftrag“).

Wichtig: Beide Szenarien sind voneinander unabhängig. Wer sowohl „Senden als“ als auch „im Auftrag“ nutzt, sollte beide Parameter aktivieren, damit in allen Fällen eine Kopie in der Shared Mailbox entsteht.

Klassisches Outlook vs. neues Outlook (Monarch): Unterschiede bei der Ablage

Das klassische Outlook für Windows (Win32) konnte das Ablageverhalten lange auch clientseitig steuern. Das neue Outlook für Windows („Monarch“) nutzt die OWA‑Engine und stützt sich auf serverseitige Einstellungen; viele lokale Windows‑Registry‑Schalter greifen dort nicht mehr.

ThemaKlassisches Outlook für Windows (Win32)Neues Outlook für Windows (Monarch)Outlook im Web (OWA)
Standardablage ohne Server‑KonfigurationNur im persönlichen „Gesendete Elemente“Nur im persönlichen „Gesendete Elemente“Nur im persönlichen „Gesendete Elemente“
Serverseitige Kopie in Shared MailboxUnterstützt via Exchange‑ParameterUnterstützt; empfohlenUnterstützt; empfohlen
Registry: DelegateSentItemsStyleUnterstützt (kann Ablage in Shared statt persönlich erzwingen)Nicht unterstütztNicht anwendbar
Risiko doppelter AblagenJa, wenn DelegateSentItemsStyle = 1 und serverseitige Kopie aktiv ist (zwei Kopien in der Shared Mailbox)Kein Registry‑Duplikat; Duplikate nur bei zusätzlichen Client/TransportregelnKein Registry‑Duplikat; Duplikate nur bei zusätzlichen Regeln
Empfohlene SteuerungServerseitig via Exchange; Registry vermeidenAusschließlich serverseitig via ExchangeServerseitig via Exchange

Konsequenz: In modernen Umgebungen (inkl. neuem Outlook) sollten ausschließlich die Exchange‑Parameter genutzt werden. Das reduziert Sonderfälle und sorgt für konsistentes Verhalten über alle Clients hinweg.

Serverseitige Parameter im Überblick

  • MessageCopyForSentAsEnabled: Erstellt eine Kopie in „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox, wenn eine Nachricht mit „Senden als“ versendet wurde.
  • MessageCopyForSendOnBehalfEnabled: Erstellt eine Kopie in „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox, wenn eine Nachricht „im Auftrag“ versendet wurde.
  • Wirkung: Die persönliche Kopie bleibt bestehen (zwei Ablageorte). Das ist beabsichtigt, damit sowohl persönliche Nachverfolgung als auch teamweite Transparenz gegeben ist.

Voraussetzung ist, dass die jeweils erforderlichen Sendeberechtigungen auf der Shared Mailbox korrekt gesetzt sind. Ohne diese Berechtigungen wird keine serverseitige Kopie erzeugt, weil der Versand selbst scheitert oder umgeleitet wird.

Kurztest: Greifen die Einstellungen?

  • Eine Testmail einmal „als“ die Shared Mailbox und einmal „im Auftrag“ senden.
  • In beiden Fällen prüfen: Liegt die Nachricht im persönlichen „Gesendete Elemente“ und zusätzlich im Ordner „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox?
  • Wenn in der Shared Mailbox zwei identische Kopien entstehen: Auf lokale Regeln oder den Registry‑Schlüssel DelegateSentItemsStyle im klassischen Outlook prüfen und entfernen/deaktivieren.
  • Im neuen Outlook (Monarch) bei Abweichungen ausschließlich die Exchange‑Konfiguration und eventuelle Transportregeln kontrollieren; lokale Registry‑Schalter greifen dort nicht.

Typische Fehlerbilder und Rollout: Doppelte Kopien durch Regeln, fehlende Rechte, mobile Clients – plus Admin‑Checkliste für Betrieb und Dokumentation

Häufige Symptome und schnelle Ursachenprüfung

In produktiven Umgebungen tauchen bei gesendeten Elementen aus freigegebenen Postfächern wiederkehrende Probleme auf. Die häufigsten: doppelte Kopien im Ordner „Gesendete Elemente“, fehlende Ablage in der Shared Mailbox, oder Benutzer sehen vorhandene Kopien nicht. Zusätzlich können mobile oder Drittanbieter‑Clients das serverseitige Verhalten umgehen und unerwartete Ablagen erzeugen.

FehlerbildWahrscheinliche UrsachePrüfungAbhilfe
Doppelte Kopien in „Gesendete Elemente“ der Shared MailboxServerseitige Kopie aktiv UND zusätzlich Client‑Kopie (Outlook‑Option, Registry DelegateSentItemsStyle oder Clientregel)Prüfen, ob am Postfach MessageCopyForSentAsEnabled/MessageCopyForSendOnBehalfEnabled auf True stehen; Outlook‑Option „Beim Senden aus freigegebenen Postfächern in deren Ordner Gesendete Elemente speichern“; vorhandene Regeln „Nach dem Senden verschieben“Eine Quelle definieren: Empfehlung ist ausschließlich serverseitig. Outlook‑Option/Reg‑Key und Clientregeln deaktivieren
Keine Kopie in der Shared MailboxServerparameter nicht gesetzt oder Versand per SMTP/IMAP‑Client, der keine serverseitige Ablage auslöstMailbox‑Einstellungen prüfen; Clientart identifizieren (Outlook, OWA, Outlook Mobile vs. IMAP/SMTP)Auf dem Zielpostfach aktivieren: MessageCopyForSentAsEnabled und ggf. MessageCopyForSendOnBehalfEnabled; nicht unterstützte Clients ersetzen
Benutzer sieht die Kopie nicht, andere aber schonFehlende Ordnerrechte auf „Gesendete Elemente“ der Shared MailboxOrdnerberechtigungen prüfen (z. B. via Admin Center oder PowerShell); OWA als GegenprobeFullAccess oder gezielte MailboxFolderPermission auf „Gesendete Elemente“ gewähren
Senden als/Im Auftrag schlägt sporadisch fehlBerechtigung nicht vorhanden oder ReplikationsverzögerungSendAs/GrantSendOnBehalfTo auf dem Zielpostfach verifizieren; Ereigniszeitpunkt vs. Zuweisungszeit vergleichenRichtige Berechtigung setzen und bis zu 60 Minuten Replikationszeit einplanen
Mobile Clients erzeugen nur eine Kopie im persönlichen PostfachDrittanbieter‑IMAP/SMTP oder native Mail‑Apps ohne Unterstützung für Shared MailboxesClient identifizieren; Versandpfad analysierenOutlook für iOS/Android oder OWA vorschreiben; IMAP/SMTP für diesen Use Case unterbinden

Testszenarien zur Verifikation nach der Umstellung

Nach Aktivierung der serverseitigen Parameter am Zielpostfach sind strukturierte Tests entscheidend, um Mehrfacheinträge oder fehlende Kopien auszuschließen.

  • Mit Outlook im Web eine Testmail „Senden als“ versenden; prüfen, ob genau eine Kopie in „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox liegt.
  • Mit Outlook für Windows (klassisch) testen und dabei sicherstellen, dass die Outlook‑Option bzw. etwaige Registry‑Schalter für Delegierte deaktiviert sind.
  • Mit dem neuen Outlook für Windows testen; Registry‑Schalter werden hier nicht unterstützt, es gilt ausschließlich die Servereinstellung.
  • Outlook für iOS/Android testen; nur eine Kopie in der Shared Mailbox darf entstehen.
  • Benutzer ohne FullAccess gegenprüfen: Können sie die Kopie sehen? Wenn nein, Ordnerrechte ergänzen.

Besonderheiten je Client: klassisches Outlook, neues Outlook, mobile und Drittanbieter

Klassisches Outlook für Windows kann zusätzlich clientseitig in die Shared‑Ordner schreiben (Option bzw. Registry). Ist dies parallel zur serverseitigen Kopie aktiv, entstehen Duplikate. Empfehlung: Clientseitige Kopien abschalten und ausschließlich die Serverparameter auf dem Zielpostfach nutzen.

Das neue Outlook für Windows („Monarch“) und Outlook im Web speichern keine lokalen Registry‑Werte und stützen sich vollständig auf die Exchange Online‑Einstellungen. Ohne aktivierte Serverparameter landet die Kopie im persönlichen „Gesendete Elemente“.

Outlook für iOS/Android nutzt die Microsoft 365‑Dienste und berücksichtigt die serverseitige Ablage. Viele Drittanbieter‑ oder IMAP/SMTP‑Clients tun das nicht; sie speichern Kopien lokal oder im persönlichen Postfach. Für Shared‑Mailbox‑Workflows sollten solche Clients unterbunden werden.

Admin‑Checkliste für Rollout, Betrieb und Dokumentation

  • Auf allen betroffenen Shared Mailboxes aktivieren: MessageCopyForSentAsEnabled und – falls „Im Auftrag“ genutzt wird – MessageCopyForSendOnBehalfEnabled.
  • Entscheidung dokumentieren: ausschließlich serverseitige Ablage; clientseitige Optionen/Reg‑Keys deaktivieren.
  • Outlook‑Richtlinien (Administrative Templates/Cloud Policy) setzen, die das Erstellen von Clientregeln „Nach dem Senden verschieben“ unterbinden.
  • SendAs bzw. GrantSendOnBehalfTo sauber zuweisen; Replikationszeit im Change‑Plan berücksichtigen.
  • Ordnerrechte „Gesendete Elemente“ der Shared Mailbox definieren (mindestens Lesen für berechtigte Gruppen oder FullAccess).
  • Client‑Matrix festlegen: zugelassene Clients (Outlook klassisch, neues Outlook, OWA, Outlook Mobile) vs. verbotene Clients (IMAP/SMTP für Shared‑Szenarien).
  • Abnahmetests pro Team durchführen und protokollieren (Web, klassisches Outlook, neues Outlook, Mobile).
  • Monitoring/Support: bekannte Muster „Doppelte Kopien“ und „Keine Sichtbarkeit“ in Runbooks aufnehmen, inklusive Prüfschritte.
  • Naming/Prozess: bei neuen Shared Mailboxes Standard‑Konfiguration automatisch setzen (Automation/Provisioning‑Skript) und im System of Record dokumentieren.

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