
Mit iOS 26 betreten das iPhone – und auch das iPad mit (iPadOS 26) – eine neue gestalterische Phase, die sich radikal von allen bisherigen Versionen unterscheidet. Die aktuelle Public Beta markiert einen sichtbaren Bruch mit etablierten Designprinzipien und sorgt für einen Gesamteindruck, der das Betriebssystem ästhetisch wie funktional auf einen Tiefpunkt führt.
Der folgende Erfahrungsbericht beschreibt die wesentlichen Neuerungen und deren unmittelbare, spürbare Auswirkungen auf den täglichen Umgang mit dem Gerät.
Grenzen der Textur- und Oberflächenimitation: Liquid Glass erinnert eher billiges Plastik
Das auffälligste Element der neuen Oberfläche ist der „Liquid Glass“-Effekt, der in nahezu allen Systembereichen zum Standard geworden ist. Statt einer hochwertigen, mattierten Glas-Optik oder dezenter, gleichmäßiger Transparenzen prägt nun eine milchige, flächig verteilte, scheinbar willkürliche Transparenz das Bild. Die Oberflächen wirken nicht edel oder tief, sondern erinnern eher an günstigen Kunststoff. Die visuelle Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund ist dadurch verwässert. Menüs, Dialoge und Schnellzugriffe schweben nicht dezent über dem Inhalt, sondern erscheinen wie mit Folie überzogen – das Ergebnis ist eine optische Beliebigkeit, die den Blick nicht führt, sondern eher ablenkt.
Beim Scrollen wird das Problem noch deutlicher: Durch die zufällig ungleichmäßige Verteilung der Transparenzeffekte entsteht ein „Grisse“-Muster. Inhalte hinter Liquid-Glass-Elementen verzerren sich beim schnellen Bewegen, Linien und Buchstaben wirken fragmentiert oder verschwimmen. Wo frühere Versionen durch ruhige, gleichmäßige Unschärfen oder semitransparente Flächen kaum auffielen, werden die Augen nun durch Flimmern und optische Unruhe überanstrengt. Gerade längeres Scrollen durch Listen oder das Navigieren in komplexen Apps kann schnell ermüdend oder sogar unangenehm werden.
Die realistische Darstellung von Materialeigenschaften wie Glas oder Wasser zählt zu den anspruchsvollsten Disziplinen der Computergrafik. Entwickler im Bereich 3D-Animation und Echtzeitgrafik arbeiten seit Jahren daran, überzeugende Simulationen von Lichtbrechung, Reflexion, Transparenz und Tiefe zu erzeugen. Selbst auf spezialisierten Grafikprozessoren moderner Spielkonsolen oder Hochleistungs-PCs sind authentische Oberflächeneffekte mit erheblichem technischen und kreativem Aufwand verbunden – und auch dann nie frei von Kompromissen.
Im Kontext eines Smartphones wie dem iPhone, das aus technischen Gründen nur begrenzte grafische Ressourcen und keine dedizierte Raytracing-Hardware bereitstellt, ist die glaubwürdige Nachbildung von Glas- oder Flüssigkeitseffekten kaum möglich. Alle Versuche, diese anspruchsvollen Texturen auf Software-Ebene nachzubilden, münden zwangsläufig in abstrahierte, stilisierte und oft überzeichnete Darstellungen. Die Illusion bleibt auf halbem Weg stehen: Was als hochwertiger „Liquid Glass“-Effekt beabsichtigt ist, wirkt in der Praxis optisch einfach und im direkten Vergleich eher nachgeahmt als echt.
Insbesondere Oberflächen, die auf den ersten Blick als Glas, Wasser oder eine besondere Materialtiefe wahrgenommen werden sollen, erinnern auf dem iPhone-Display eher an grafische Filter oder grobe Schichten als an natürliche Vorbilder. Dies ist kein Vorwurf an die Kreativität der Entwickler, sondern ein Resultat klarer technischer Limitierungen und physikalischer Gesetzmäßigkeiten, die mit der aktuellen Hardware nicht überwunden werden können. Gerade im direkten Vergleich mit hochwertig gerenderten Effekten aus der professionellen 3D-Visualisierung oder modernen PC-Spielen wird deutlich, wie künstlich und stilisiert die Imitation auf Mobilgeräten ausfällt.
Transparenzeffekte reduzieren: Behelfslösung über die Bedienungshilfen
Für alle, die unter der neuen „Liquid Glass“-Optik und den damit verbundenen Transparenzen und Unschärfen leiden, bietet iOS eine Möglichkeit, diese Effekte systemweit abzuschwächen – ein komplettes Deaktivieren von Liquid Glass ist leider nicht vorgesehen. Die Funktion ist zwar primär für bessere Lesbarkeit und mehr Kontrast gedacht, wirkt aber auch als Behelfslösung gegen den störenden Plastik-Look vieler Oberflächenelemente.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Einstellungen öffnen.
- Zum Bereich Bedienungshilfen (engl. Accessibility) wechseln.
- Dort den Unterpunkt Anzeige & Textgröße auswählen.
- In der Liste die Option Transparenz reduzieren aktivieren.

Nach dem Aktivieren dieser Einstellung werden viele halbtransparente Hintergründe, Overlays und Menüflächen im System mit einer soliden, weniger durchscheinenden Farbe hinterlegt. Das Erscheinungsbild wirkt dadurch insgesamt klarer und weniger unruhig – viele störende Effekte des neuen Designs werden zumindest teilweise ausgeblendet.

Hinweis: Diese Einstellung betrifft nicht alle Designelemente. Einzelne Transparenzeffekte – etwa in manchen Apps oder beim Control Center – können dennoch sichtbar bleiben. Die Option ist aber der wirksamste verfügbare Weg, um den Gesamteindruck von iOS 26 in Richtung einer ruhigeren und weniger ablenkenden Optik zu verbessern.
Schwabbel-Effekte: Animationen wie aus einem kostenlosen Flash-Game der 2000er
Mit iOS 26 halten sogenannte Schwabbel-Effekte Einzug in die Bedienoberfläche. Bei der Interaktion mit Schaltflächen, Karten oder Menüelementen dehnen sich diese Komponenten träge aus, blähen sich ungleichmäßig auf und ziehen sich langsam wieder zusammen. Diese Bewegungsabläufe wirken auffällig weich und unförmig – ein Verhalten, das stark an Animationen aus kostenlosen Flash-Games der 2000er Jahre erinnert.
Statt moderner, eleganter und präziser Dynamik entsteht ein kitschiger, verspielt wirkender Eindruck, der den Bedienvorgang weder unterstützt noch verbessert. Im Gegenteil: Die Effekte lenken ab, wirken billig und stehen im starken Kontrast zur klaren, hochwertigen Designsprache, für die Apple bekannt war. Der visuelle Gesamteindruck des Systems verliert dadurch an Wertigkeit und Professionalität.
Übertriebene Platzverschwendung durch extremes Padding
Eine weitere gravierende Änderung betrifft die räumliche Struktur von Inhalten. Praktisch alle Listen, Ordnerstrukturen und Menüs wurden mit deutlich mehr Abstand zwischen den Einträgen versehen. Das Padding um jedes Element herum ist so groß gewählt, dass das Platzangebot des Displays nicht mehr effizient genutzt wird. Besonders spürbar ist dies in der Mail-App: Der Ordnerbaum nimmt viel mehr vertikalen Raum ein wie bisher. Die Folge: Deutlich mehr Scrollen ist notwendig, um den gewünschten Ordner in der Postfach-Struktur zu finden. Und auch ein schnelles Prüfen mehrerer Ordner auf einen Blick im Hinblick auf ungelesene E-Mails ist nicht mehr so einfach.
Auch in anderen Standard-Apps und Systemmenüs ist die Zahl der gleichzeitig sichtbaren Elemente reduziert. Was früher auf einen Bildschirm passte, verteilt sich nun über mehrere Seiten. Die Navigation wird langwieriger, der Arbeitsfluss gerät ins Stocken. Die Übersichtlichkeit leidet, wichtige Informationen rutschen schneller aus dem sichtbaren Bereich. Diese Veränderung zieht sich konsequent durch das gesamte System und sorgt für ein grundlegend anderes, ineffizienteres Nutzungserlebnis.
Micro-3D-Optik: Kontrastumrandungen erzeugen irritierenden Tiefeneffekt
Besonderes Augenmerk verdienen die neuen App-Icons und System-Symbole. Hier wurde eine sogenannte Micro-3D-Optik eingeführt: Einzelne grafische Elemente innerhalb eines Symbols werden durch kontrastierende Umrandungen („Stroke“ oder „Outline“ genannt) hervorgehoben. Ziel ist es offenbar, eine subtile Dimension, also eine leichte optische Tiefe, zu erzeugen. Im praktischen Einsatz verfehlt dieser Effekt jedoch seine Wirkung vollständig.
Statt einer echten räumlichen Wirkung entsteht ein unsteter, zum Teil flackernder Gesamteindruck. Die Umrandungen sind nicht durchgängig gleichmäßig, sondern variieren je nach Symbol, Helligkeit und Untergrund. Gerade auf kleinen Displays, wie sie beim iPhone üblich sind, führen diese Konturen dazu, dass die Elemente nicht wie plastisch oder modern erscheinen, sondern wie unscharf oder „doppelt gesehen“. Das Auge sucht Orientierung, findet aber nur schwer einen klaren Fokuspunkt. Das Ergebnis ähnelt eher dem Effekt einer leichten Sehschwäche oder einem verwaschenen Foto, als dass es eine gelungene Modernisierung wäre.
Animationen und Menüs: Absichtlich verlangsamte Bedienung
Mit iOS 26 wurde nicht nur die Optik, sondern auch das Verhalten vieler System-Animationen und Menüinteraktionen verändert. Besonders beim Ausklappen von Menüpunkten oder beim Wechsel zwischen einzelnen Einstellungen fällt auf, dass Übergänge jetzt merklich verzögert ablaufen. Die automatische Erweiterung von Menüs dauert spürbar länger, einzelne Auswahlfelder oder Einstellungsgruppen erscheinen erst nach einer künstlich langen Animation.
Diese absichtlich verlangsamte Bedienung unterbricht den sonst flüssigen Arbeitsfluss erheblich. Das Gefühl von Reaktionsschnelligkeit, für das iOS bekannt war, ist verschwunden. Gerade bei häufigem Wechsel zwischen Einstellungen oder bei der Nutzung von System-Apps summieren sich diese kleinen Verzögerungen zu einer spürbaren Behinderung im Alltag. Wo bisher Effizienz und Geschwindigkeit dominierten, dominiert jetzt Wartedauer und zögerliches Systemverhalten.
Ruckelnde Performance und Alltagsauswirkung
Neben den gestalterischen und funktionalen Veränderungen macht sich in der Public Beta von iOS 26 auch ein deutlicher Einbruch bei der Systemleistung bemerkbar. Animationen, Übergänge und das Scrollen durch Listen laufen nicht mehr so flüssig wie gewohnt. Immer wieder treten kleine Ruckler auf, und der Bildaufbau wirkt verlangsamt. Besonders auf älteren iPhones, aber auch auf aktuellen Geräten, ist eine gewisse Trägheit zu spüren.
Diese neue visuelle und technische Schwerfälligkeit beeinträchtigt das gesamte Nutzungserlebnis. Das iPhone fühlt sich weniger direkt und weniger hochwertig an, die Interaktion mit dem System verlangt mehr Geduld und Aufmerksamkeit. Das, was viele an iOS geschätzt haben – Klarheit, Übersicht, mühelose Navigation – ist spürbar verloren gegangen.
Alltagserfahrung: Verlust von Klarheit, Freude und Effizienz
Die Kombination aus Liquid-Glass-Plastik, übertriebenem Padding, irritierender Micro-3D-Optik und verlangsamten Animationen verändert den Charakter des Betriebssystems grundlegend. Was früher auf einen Blick erfassbar war, wirkt nun fragmentiert, ausgedehnt und ablenkend. Die einst klare und elegante Designlinie wurde durch ein Sammelsurium aus optischen Experimenten und Bedienhindernissen ersetzt. Übersicht und Konzentration werden ebenso beeinträchtigt wie Tempo und Komfort.
Selbst einfachste Aufgaben wie das Lesen von E-Mails, das Wechseln von Einstellungen oder das Starten von Apps fordern nun mehr Zeit, Aufmerksamkeit und Ausdauer. Die einstige Freude an der Bedienung weicht Frust und Unverständnis.
Einordnung: Früherer Wandel, heutige Wirklichkeit
Es ist nicht ungewöhnlich, dass große Designänderungen bei iOS immer auf Widerstand stoßen. Viele Fans werden darauf verweisen, dass es auch bei der radikalen Abkehr vom Vintage-3D-Look und der Hinwendung zu Flat Design unter iOS 7 einen massiven Aufschrei gab. Damals wurde ebenfalls kontrovers diskutiert, ob Apple mit der Tradition bricht und dabei Qualität und Wiedererkennungswert verliert.
Allerdings ist die Ausgangslage diesmal eine andere. Während frühere Designwechsel letztlich auf eine Vereinfachung und Beruhigung des Interfaces hinausliefen – mit dem Ziel, die Benutzerführung klarer, das Design zeitgemäßer und die Bedienung zugänglicher zu machen –, führen die Neuerungen in iOS 26 zu einer Fragmentierung. Das System wirkt nicht entschlackt oder modernisiert, sondern auffällig unruhig. Die Designentscheidungen manifestieren sich nicht in einer neuen, konsistenten Formsprache, sondern in einem Sammelsurium von optischen und funktionalen Störfaktoren.
Der Unterschied zu früheren Debatten liegt darin, dass das neue Design von iOS 26 nicht als Entwicklung, sondern als Rückschritt im Alltagsnutzen wahrgenommen wird. Die aktuelle Erfahrung ist geprägt von tatsächlichen Einbußen bei Übersicht, Klarheit und Bedienkomfort – Aspekte, die bei früheren Umstellungen, trotz aller Kritik, nicht im gleichen Maß verloren gingen.
Ein Tiefpunkt im Apple-Design
Die iOS 26 Public Beta zeigt, wie ein Betriebssystem durch gestalterische Fehlentscheidungen an Charme, Effizienz und Klarheit verlieren kann. Der Liquid Glass-Look vermittelt keine Wertigkeit, sondern wirkt wie Plastikfolie. Das massive Padding erschwert Übersicht und Navigation. Die Micro-3D-Optik lässt Symbole unruhig und unscharf erscheinen, als würde man mit einer leichten Sehschwäche auf das Display blicken. Verlangsamte Animationen und ruckelnde Übergänge tun ihr Übriges, das Nutzungserlebnis spürbar zu verschlechtern.
Im Alltag ergibt sich damit ein deutliches Bild: iOS 26 ist das bislang hässlichste und am wenigsten funktionale iPhone-Update – und ein Rückschritt in fast jeder Hinsicht.
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