Das Mainboard fungiert als zentrale Plattform, über die alle wesentlichen Hardwarekomponenten – vom Prozessor bis zur Grafikkarte – miteinander verbunden sind. Ohne das Mainboard wäre keine Kommunikation zwischen CPU, RAM, Laufwerken oder Peripheriegeräten möglich. Seine Qualität und Ausstattung entscheiden maßgeblich über Leistung, Stabilität und Zukunftssicherheit des gesamten Systems. In diesem Artikel wird detailliert erklärt, wie ein Mainboard aufgebaut ist, welche Funktionen es erfüllt, welche Formfaktoren es gibt und wie sich Fehler professionell diagnostizieren und beheben lassen.

Inhalt
Aufbau und Funktionen eines Mainboards
Ein Mainboard – auch als Motherboard bezeichnet – ist eine mehrlagige Leiterplatte, die elektrische Signale zwischen allen Hardwarekomponenten überträgt. Neben der physischen Verbindung übernimmt sie eine Vielzahl logischer Aufgaben: Sie steuert Datenflüsse, Spannungen und Kommunikationsprotokolle. Hochwertige Boards bestehen aus mehreren Schichten Glasfaser- und Kupferleiterbahnen, die elektromagnetische Interferenzen minimieren und eine stabile Signalübertragung gewährleisten.
Grundlegender Aufbau eines Mainboards
Auf einem Mainboard befinden sich Dutzende Funktionsbereiche, die in enger Wechselwirkung stehen. Die wichtigsten Komponenten sind:
- CPU-Sockel: Aufnahme für den Prozessor. Unterschiedliche Sockeltypen (z. B. LGA1700 bei Intel oder AM5 bei AMD) bestimmen die Kompatibilität zu den jeweiligen CPU-Generationen.
- RAM-Steckplätze: Steckplätze für Arbeitsspeicher-Module (DDR4 oder DDR5). Anzahl und Anordnung beeinflussen die maximale Speicherbandbreite.
- PCIe-Steckplätze: Für Grafikkarten, Soundkarten oder Netzwerkerweiterungen. Moderne Systeme nutzen PCI Express 5.0 mit Bandbreiten bis zu 128 GB/s (x16).
- M.2-Slots: Steckplätze für schnelle NVMe-SSDs mit direkter PCIe-Anbindung. Viele Boards unterstützen mehrere M.2-Slots, teils mit eigenen Kühlern.
- SATA-Anschlüsse: Verbindungspunkte für klassische SSDs oder Festplatten. SATA III liefert bis zu 6 Gbit/s, wird aber zunehmend von NVMe verdrängt.
- Stromanschlüsse: 24-Pin-Hauptversorgung und 8-Pin-CPU-Stecker. Sie versorgen Board und Prozessor mit stabiler Spannung.
- Chipsatz: Der logische Controller, der Peripherie, Speicher und CPU-Kommunikation koordiniert. Er definiert, wie viele USB-, PCIe- und SATA-Ports verfügbar sind.
- BIOS-/UEFI-Chip: Speichert die Firmware, die das System initialisiert und Konfigurationen verwaltet.
Ergänzend sind auf modernen Mainboards zahlreiche Sensoren integriert – etwa für Temperatur, Spannung und Lüfterdrehzahl. LEDs und digitale Debug-Anzeigen liefern Diagnosedaten, die beim Systemstart oder bei Fehlern helfen.
Funktionen und Bedeutung der Komponenten
Das Mainboard bildet die Kommunikationszentrale des Systems. Über Leiterbahnen, Multiplexer und Controller werden Signale mit Gigahertz-Taktung verarbeitet. Der Chipsatz übernimmt die Verwaltung externer Schnittstellen (z. B. USB, Ethernet, Audio) und steuert Datenflüsse zwischen CPU, Arbeitsspeicher und Grafikkarte. Während ältere Systeme zwei separate Chips (Northbridge und Southbridge) nutzten, hat sich dieses Prinzip zugunsten eines integrierten I/O-Hubs gewandelt.
Ein zentrales Qualitätsmerkmal ist die Spannungsversorgung. Sie erfolgt über VRMs (Voltage Regulator Modules), die die 12-V-Eingangsspannung präzise auf CPU-taugliche 1,0 – 1,5 V herunterregeln. Je mehr Phasen ein VRM-Design besitzt, desto gleichmäßiger und kühler arbeitet die Versorgung – ein entscheidender Vorteil für Overclocking und langlebigen Dauerbetrieb.
Auch die Audio-Sektion hat sich stark verbessert: getrennte Platinenbereiche, hochwertige DAC-Chips (z. B. Realtek ALC 1220 oder ALC 4080) und vergoldete Anschlüsse sorgen für rauschfreie Wiedergabe. Premium-Mainboards trennen den Audiobereich elektrisch, um Störsignale der GPU oder Spannungswandler zu eliminieren.
Formfaktoren und ihre Unterschiede
Der Formfaktor eines Mainboards bestimmt die Gehäusekompatibilität, die Zahl der Erweiterungssteckplätze und den verfügbaren Platz für Komponenten. Die gängigsten Formate sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Formfaktor | Abmessungen (mm) | Typische Verwendung | PCIe-Steckplätze |
---|---|---|---|
ATX | 305 × 244 | Gaming-PCs, Workstations | Bis zu 7 |
Micro-ATX | 244 × 244 | Office- oder Allround-Systeme | 3 – 4 |
Mini-ITX | 170 × 170 | Kompakte Rechner, HTPCs | 1 × PCIe x16 |
E-ATX | 305 × 330 | High-End-Workstations | Bis zu 8 |
Bei der Wahl des Formfaktors spielen sowohl Gehäusegröße als auch Erweiterungsbedarf eine Rolle. Mini-ITX-Systeme eignen sich ideal für platzsparende Setups, während ATX-Boards eine maximale Zahl von Steckplätzen und Schnittstellen bieten. E-ATX kommt in Workstations zum Einsatz, wo hohe Rechenleistung und zusätzliche Controllerkarten benötigt werden.
Besonderheiten aktueller Mainboard-Modelle
Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat Mainboards zu hochkomplexen Steuerzentralen gemacht. Neben PCIe 5.0-Unterstützung und DDR5-RAM setzen viele Modelle auf integrierte Netzwerklösungen wie 2,5-Gbit-LAN, Wi-Fi 6E oder Wi-Fi 7 sowie Thunderbolt-4-Ports. Diese Kombination ermöglicht Datenraten, die noch vor wenigen Jahren professionellen Servern vorbehalten waren.
- PCI Express 5.0: Verdoppelte Bandbreite gegenüber PCIe 4.0 – wichtig für zukünftige Grafikkarten und Speicherlösungen.
- DDR5-Unterstützung: Niedrigere Spannungen, höhere Taktraten und adaptive Spannungssteuerung.
- USB 4 / Thunderbolt 4: Einheitlicher Standard mit bis zu 40 Gbit/s Datentransfer und DisplayPort-Kompatibilität.
- Integrierte WLAN-Module: Eliminieren die Notwendigkeit externer Adapter und bieten bessere Antennenintegration.
- ARGB- und Fan-Hubs: Zentrale Steuerung von Beleuchtung und Lüftern über Softwarelösungen.
Auch im Energiemanagement hat sich viel getan: Adaptive Spannungsanpassung (Load Line Calibration) und intelligente Lüftersteuerungen sorgen für mehr Effizienz und geringere Geräuschentwicklung. Viele Boards unterstützen Zero-RPM-Modi, bei denen die Lüfter bei niedriger Last vollständig abschalten.
BIOS und UEFI – die Steuerzentrale des Systems
Das BIOS (Basic Input Output System) bzw. das moderne UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) ist die erste Software, die nach dem Einschalten aktiv wird. Es initialisiert alle Hardwarekomponenten und bereitet den Start des Betriebssystems vor. UEFI bietet gegenüber dem klassischen BIOS eine grafische Benutzeroberfläche, Mausbedienung, Netzwerkfunktionen und eine bessere Sicherheitsarchitektur.
- Secure Boot: Schützt vor manipulierten Bootloadern und Rootkits.
- TPM 2.0: Pflicht für Windows 11 – ermöglicht Verschlüsselung und Authentifizierung.
- XMP / EXPO-Profile: Automatische Erkennung und Optimierung von RAM-Taktraten.
- Fan Control: Feinsteuerung von Lüfterkurven zur Temperaturregelung.
Viele Mainboards erlauben mittlerweile Online-Firmware-Updates direkt aus dem UEFI-Menü heraus. Dies spart den Umweg über Betriebssysteme und verringert das Risiko fehlerhafter Updates. Ein regelmäßiger Abgleich mit Herstellerseiten sorgt für Kompatibilität mit neuen Prozessoren und Sicherheitsstandards.
Formfaktoren und ihre Bedeutung
Was sind Formfaktoren?
Unter dem Formfaktor versteht man die physische Größe, das Lochraster und die Position der Montagebohrungen sowie die Lage der Anschlüsse eines Mainboards. Diese Eigenschaften bestimmen, welche Gehäuse, Netzteile und Kühler kompatibel sind. Ein passender Formfaktor ist essenziell, damit die Komponenten perfekt zusammenarbeiten und der Luftstrom im Gehäuse nicht behindert wird. Auch Kabelwege, Lüfterpositionen und Erweiterungsslots sind davon abhängig.
Übersicht der wichtigsten Formfaktoren
Die folgende Übersicht zeigt die heute am häufigsten verwendeten Mainboard-Formate mit ihren typischen Einsatzgebieten und Besonderheiten:
Formfaktor | Abmessungen (mm) | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
ATX | 305 × 244 | Viele Erweiterungsslots, sehr gute Kühlung, ideal für Gaming-PCs und Workstations | Braucht großes Gehäuse, höherer Stromverbrauch |
Micro-ATX | 244 × 244 | Kompakter, meist günstiger, kompatibel zu ATX-Cases | Weniger PCIe-Slots, begrenzte Multi-GPU-Optionen |
Mini-ITX | 170 × 170 | Sehr klein, ideal für Wohnzimmer- oder Büro-PCs | Nur ein PCIe-Slot, eingeschränkte Aufrüstbarkeit |
E-ATX | 305 × 330 | Mehr VRM-Phasen, viele Steckplätze, High-End-Workstations | Teuer, benötigt spezielles Gehäuse |
ATX bleibt der verbreitetste Standard im Desktop-Segment, während Micro-ATX eine gute Balance aus Kompaktheit und Erweiterbarkeit bietet. Mini-ITX erfreut sich wachsender Beliebtheit bei kompakten „Small Form Factor“-Systemen, die trotz kleiner Größe hohe Leistung erzielen. Im Server- und Workstation-Umfeld ist E-ATX dank zusätzlicher VRM-Phasen und erweiterter PCIe-Topologie der Maßstab.
Wichtigkeit der richtigen Wahl
Der richtige Formfaktor stellt sicher, dass alle Komponenten im Gehäuse Platz finden, die Kühlung effektiv funktioniert und ausreichend Steckplätze für spätere Erweiterungen vorhanden sind. Wird ein zu großes Board in ein zu kleines Case eingebaut, drohen Kurzschlüsse oder unzureichende Luftzirkulation. Umgekehrt wirkt ein zu kleines Board in einem großen Tower oft unprofessionell und erschwert die Kabelführung. Deshalb sollte der Formfaktor bereits vor der Komponentenauswahl festgelegt werden.
- Kompatibilität von Gehäuse und Mainboardgröße prüfen (ATX, Micro-ATX, Mini-ITX …)
- Ausreichend Abstand zwischen GPU, RAM und CPU-Kühler sicherstellen
- Kabelmanagement und Lüfterwege vor dem Einbau planen
- Auf künftige Aufrüstungen (z. B. zusätzliche M.2-SSDs oder Capture-Karten) achten
Ein gut abgestimmtes Setup spart spätere Umbauten, verbessert die Kühlung und verlängert die Lebensdauer aller Komponenten. Gerade bei leistungsstarken CPUs und GPUs sind ausreichende Luftwege entscheidend für einen stabilen Betrieb.
Kompatibilitätsprüfung
Vor dem Kauf eines Mainboards sollten alle technischen Spezifikationen überprüft werden. Hersteller geben meist detaillierte Kompatibilitätslisten für Prozessoren, Speicher und Gehäuse heraus. Viele bieten außerdem Online-Tools, mit denen sich die Komponenten visuell kombinieren lassen. Besonders bei DDR5-Speicher ist die Kompatibilität abhängig von BIOS-Version und Chipsatz.
- Maximal unterstützte Speicherfrequenz (z. B. DDR5-7600 MHz)
- Unterstützte CPU-Serien (z. B. Intel 12.–14. Gen oder AMD Ryzen 7000)
- Verfügbare PCIe-Lanes für Grafikkarten und M.2-Laufwerke
- Gehäuse- und Kühlerkompatibilität bei großen Tower-Kühlern beachten
Die Kompatibilität kann durch BIOS-Updates erweitert werden. Deshalb lohnt es sich, vor dem Einbau zu prüfen, ob eine aktuelle Firmware verfügbar ist. Besonders beim Einsatz neuer Prozessoren ist dies häufig erforderlich, damit das System überhaupt startet.
Trends bei aktuellen Modellen
Aktuelle Mainboards bieten immer mehr Funktionen, die früher teuren Zusatzkarten vorbehalten waren. Dazu gehören integrierte 2.5-Gbit-LAN-Ports, Wi-Fi 7, mehrere M.2-Steckplätze mit PCIe 5.0-Anbindung und dedizierte Lüfter- oder RGB-Controller. Auch die Spannungsversorgung wurde weiterentwickelt: selbst Mittelklasse-Boards nutzen heute 12- oder 14-Phasen-VRMs mit hochwertigen MOSFETs, was eine höhere Stabilität bei modernen Mehrkern-CPUs garantiert.
- Verstärkte PCIe-Slots zur Vermeidung von GPU-Biegung
- Passive Kühlkörper auf M.2-Laufwerken für niedrigere Temperaturen
- USB-C-Front-Panel-Header für moderne Gehäuse
- Debug-LEDs oder kleine Status-Displays (Q-Code-Anzeige)
- Automatische BIOS-Recovery-Funktion bei fehlgeschlagenem Update
Bei High-End-Modellen findet man zunehmend Dual-BIOS-Lösungen, die bei fehlerhaften Updates ein Backup bereitstellen. Viele Boards verfügen zudem über dedizierte Flash-Buttons, sodass ein BIOS-Update sogar ohne installierte CPU oder RAM möglich ist – besonders praktisch beim Upgrade auf neue Prozessorgenerationen.
Diagnose und Fehlerbehebung bei Mainboard-Problemen
Verbindungsprobleme erkennen
Fehlerhafte oder lose Verbindungen zählen zu den häufigsten Ursachen für Startprobleme. Nach einem Transport oder einem Komponententausch sollte stets überprüft werden, ob alle Stecker fest sitzen. Besonders die 24-Pin-Hauptversorgung, CPU-Stromanschlüsse und Grafikkartenkabel sind anfällig für unvollständiges Einrasten.
- Alle SATA- und NVMe-Datenkabel auf sicheren Sitz prüfen
- RAM-Module gleichmäßig eindrücken, bis die Halteclips einrasten
- Front-Panel-Header (Power-Switch, Reset, HDD-LED) korrekt belegen
- Lüfter- und Pumpenanschlüsse auf Funktion kontrollieren
- Grafikkarte aus- und wieder einbauen, um Kontaktprobleme auszuschließen
Staub oder Korrosion in Steckverbindungen kann ebenfalls zu Kontaktunterbrechungen führen. Eine vorsichtige Reinigung mit Druckluft oder Isopropanol hilft, diese Fehlerquelle zu beseitigen, ohne die Elektronik zu beschädigen.
POST-Fehlermeldungen analysieren
Beim Einschalten des Rechners prüft der sogenannte Power-On Self Test (POST) alle wesentlichen Komponenten. Fehler werden akustisch durch Pieptöne oder visuell über LED-Signale angezeigt. Diese Hinweise ermöglichen es, defekte Bauteile gezielt zu identifizieren.
Signal | Bedeutung | Wahrscheinliche Ursache |
---|---|---|
1 langer, 2 kurze Piepstöne | Grafikkartenfehler | GPU defekt oder nicht korrekt im Slot |
3 kurze Piepstöne | RAM-Fehler | Speicher inkompatibel oder fehlerhaft |
Dauerpiepen | CPU- oder Lüfterproblem | Kühler locker, Überhitzung |
Kein Signal / keine LED | Stromversorgung fehlerhaft | Netzteil oder Mainboard defekt |
Viele moderne Boards verfügen über zweistellige Debug-Displays, die genaue Hex-Codes ausgeben. Diese lassen sich im Handbuch nachschlagen und liefern wertvolle Hinweise auf das Stadium, in dem der Startprozess stoppt.
Komponentenprobleme isolieren
Zur Eingrenzung von Hardwarefehlern empfiehlt sich das sogenannte Minimal-System. Dabei werden alle nicht unbedingt notwendigen Komponenten entfernt, bis nur noch Mainboard, Prozessor, ein RAM-Modul, Stromversorgung und – falls nötig – Grafikkarte vorhanden sind. So lässt sich ermitteln, ob der Fehler von einer Zusatzkomponente oder vom Board selbst stammt.
- Nur ein RAM-Riegel im primären Slot einsetzen und Bootversuch starten.
- Integrierte GPU (falls vorhanden) statt dedizierter Grafikkarte verwenden.
- Alle Laufwerke und Peripheriegeräte trennen.
- Alternatives Netzteil anschließen, um Spannungsprobleme auszuschließen.
- Bei Bedarf Mainboard außerhalb des Gehäuses testen, um Kurzschlüsse durch Abstandshalter zu vermeiden.
Startet das System unter diesen Bedingungen, liegt der Fehler mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem der zuvor entfernten Bauteile. Anschließend können die Komponenten einzeln wieder eingebaut werden, bis das Problem erneut auftritt.
BIOS-Reset und Aktualisierung
Ein BIOS-Reset kann viele Start- oder Stabilitätsprobleme lösen. Dabei werden alle benutzerdefinierten Einstellungen zurückgesetzt und der Auslieferungszustand wiederhergestellt. Dies lässt sich entweder über den Clear-CMOS-Jumper oder durch Entfernen der BIOS-Batterie durchführen. Ein Reset ist vor allem nach CPU- oder RAM-Tausch sinnvoll.
BIOS-Reset durch CMOS-Entfernung
- Computer ausschalten und Netzstecker ziehen.
- Seitenteil öffnen und die runde CMOS-Batterie lokalisieren.
- Batterie vorsichtig herausnehmen und fünf bis zehn Minuten warten.
- Batterie wieder einsetzen und System starten.
Nach dem Reset lädt das BIOS Standardwerte. Sollte das Problem weiterhin bestehen, kann ein Firmware-Update helfen, etwa bei Kompatibilitätsproblemen mit neuen Prozessoren oder Speichermodulen. Der sicherste Weg führt über die integrierte Flash-Funktion des UEFI (z. B. „EZ Flash“, „Q-Flash“ oder „M-Flash“).
BIOS-Update – so gehen Sie sicher vor
- Exakte Modellnummer des Boards auf Platine oder Verpackung ablesen.
- Neueste BIOS-Version von der Herstellerseite laden.
- Datei auf einen FAT32-formatierten USB-Stick kopieren.
- Update über die BIOS-eigene Flash-Funktion starten und Vorgang nicht unterbrechen.
- Nach dem Neustart Uhrzeit, Boot-Reihenfolge und RAM-Profile neu konfigurieren.
Ein korrektes BIOS-Update beseitigt zahlreiche Stabilitäts- und Erkennungsfehler. Moderne Boards besitzen zudem Dual-BIOS-Systeme, die eine defekte Firmware automatisch durch eine funktionierende Kopie ersetzen.
Häufige Defekte und Vorbeugung
Viele Mainboard-Ausfälle sind auf physikalische oder thermische Belastungen zurückzuführen. Elektrolytkondensatoren trocknen mit der Zeit aus oder wölben sich auf, Spannungswandler überhitzen bei unzureichender Kühlung. Staubablagerungen wirken wie Isolatoren und behindern den Luftstrom. Regelmäßige Wartung ist daher entscheidend, um Defekten vorzubeugen.
- Innenraum des PCs regelmäßig mit Druckluft reinigen.
- Netzteil- und Mainboard-Lüfter auf Geräusche oder Blockaden prüfen.
- Thermische Paste bei CPU-Kühlern alle paar Jahre erneuern.
- Mainboard niemals auf leitende Unterlagen legen – Kurzschlussgefahr.
- Bei Gewittern oder instabiler Stromversorgung eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) verwenden.
Eine visuelle Kontrolle der Platine liefert oft bereits Hinweise: Aufgeblähte Kondensatoren, verfärbte Bereiche oder Schmauchspuren deuten auf Überhitzung oder Überspannung hin. In professionellen Werkstätten werden zusätzlich Spannungs- und Temperaturmessungen durchgeführt, um Fehlerquellen exakt zu lokalisieren.
Wartung und Langlebigkeit erhöhen
Ein gut gepflegtes Mainboard kann über ein Jahrzehnt stabil arbeiten. Neben regelmäßiger Reinigung und optimaler Lüftersteuerung tragen vor allem stabile Spannungsversorgung und aktuelle Firmware dazu bei. Kostenlose Tools wie HWInfo oder Open Hardware Monitor ermöglichen die Überwachung von Temperatur, Spannung und Lüftergeschwindigkeit in Echtzeit.
- Lüfterkurven im BIOS so einstellen, dass Temperaturen unter 70 °C bleiben.
- Wärmeentwicklung der VRMs im Blick behalten – besonders bei Overclocking.
- Gehäuse so positionieren, dass seitliche Lüftungsschlitze nicht verdeckt sind.
- Stromversorgung über Überspannungsschutz oder USV führen.
- Regelmäßige BIOS- und Treiber-Updates einplanen.
Durch präventive Wartung lassen sich nicht nur Defekte vermeiden, sondern auch Systemleistung und Energieeffizienz verbessern. Eine stabile Spannungsversorgung schützt darüber hinaus angeschlossene Komponenten wie CPU, RAM und GPU vor Folgeschäden.
Professionelle Diagnose und Support
Wenn eigene Prüfungen keine Ergebnisse bringen, empfiehlt sich eine professionelle Analyse. IT-Techniker verfügen über spezielle POST-Analyzer-Karten, Oszilloskope und Testbench-Platinen, um Signalpfade und Spannungspegel exakt zu messen. So können defekte Bauteile – etwa ein fehlerhafter MOSFET oder beschädigter Spannungsregler – gezielt identifiziert werden. Derartige Untersuchungen sind besonders bei hochwertigen Boards wirtschaftlich sinnvoll.
Vor einem Austausch sollte stets geprüft werden, ob ein kompatibles Ersatzmodell erhältlich ist. Entscheidend sind Chipsatz, Sockel, Formfaktor und unterstützte RAM-Generation. Bei OEM-Systemen (z. B. Dell, HP, Lenovo) sind oft nur herstellerspezifische Boards verwendbar. Herstellerseiten und Datenblätter geben hier zuverlässig Auskunft.
Seriöse Fachbetriebe dokumentieren Reparaturen mit Seriennummern, Messwerten und Fotos der betroffenen Komponenten. Diese Nachweise können im Garantiefall oder bei Versicherungsansprüchen von Bedeutung sein.
Zusammenfassung und Praxistipps
Das Mainboard ist die Schaltzentrale jedes Computers. Seine Leistungsfähigkeit bestimmt, wie effizient Prozessor, Speicher und Peripherie miteinander kommunizieren. Hochwertige Materialien, saubere Stromversorgung und aktuelle Firmware sind die Schlüsselfaktoren für Stabilität und Lebensdauer. Ein Verständnis für Aufbau und Funktionsweise erleichtert sowohl den Selbstbau als auch die Fehlersuche im Problemfall.
- Beim Kauf auf Chipsatz, Formfaktor und Anschlussvielfalt achten.
- Nach dem Zusammenbau alle Steckerverbindungen doppelt prüfen.
- Regelmäßige Wartung und Reinigung durchführen.
- Fehler durch Minimal-System-Tests systematisch eingrenzen.
- Firmware-Updates und Treiber stets aktuell halten.
Wer die Grundlagen des Mainboards versteht, kann viele Fehler selbst diagnostizieren und behält langfristig die Kontrolle über die eigene Hardware. Mit sorgfältiger Pflege und durchdachter Komponentenauswahl bleibt das System stabil, leise und zukunftssicher – egal ob im Büro, im Gaming-PC oder in professionellen Workstations.
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