Leitfaden zur Behebung der Windows Systemreparatur-Endlosschleife

Die Systemreparatur-Endlosschleife ist ein weit verbreitetes Problem in Windows und kann von einer Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden.

Gerne können Sie sich nacheinander durch alle Punkte arbeiten. Die Praxis zeigt jedoch, dass in der überwiegenden Zahl aller Fälle direkt Punkt 4.2 – die Neuinstallation von Windows – die beste Lösung ist, falls man nicht viele Stunden mit nervenaufreibenden Maßnahmen verbringen möchte, die am Ende doch nicht fruchten.

In diesem Leitfaden finden Sie allgemeine Schritte, um häufige Ursachen für die besagte Endlosschleife zu beheben. Für spezifische Reparaturen der Bootloader bei GPT und MBR (Punkt 3.3) verweise ich auf zwei separate Blogartikel, die detailliert erklären, wie bei den jeweiligen Verfahren vorgegangen wird.


1. Ursachen der Systemreparatur-Endlosschleife

Die Ursachen für dieses Problem sind vielfältig und können sowohl in der Software als auch in der Hardware liegen. Es ist wichtig, diese Ursachen zu erkennen, bevor Sie sich für die richtige Reparaturmethode entscheiden.

1.1 Beschädigte Systemdateien

Eine der häufigsten Ursachen für die Endlosschleife sind beschädigte oder verlorene Systemdateien, die Windows am ordnungsgemäßen Start hindern.

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1.2 Fehlgeschlagene Windows-Updates

Updates, die nicht richtig installiert wurden oder abgebrochen sind, können das Starten von Windows verhindern und die Reparaturschleife auslösen.

1.3 Defekte Hardware

Festplattenfehler, defekte RAM-Module oder andere Hardwareprobleme können ebenfalls dazu führen, dass Windows in einer Endlosschleife stecken bleibt.

1.4 Bootloader-Probleme: MBR vs. GPT

Der Bootloader ist für das Laden des Betriebssystems verantwortlich. Abhängig davon, ob Ihr System mit MBR oder GPT arbeitet, sind unterschiedliche Schritte erforderlich, um den Bootloader zu reparieren. Detaillierte Anleitungen für beide Systeme finden Sie in den folgenden Blogartikeln:

1.5 Treiberprobleme

Veraltete oder beschädigte Treiber können ebenfalls den Start von Windows blockieren und zu einer Reparaturschleife führen.


2. Erste Schritte zur Fehlerbehebung

Bevor tiefgreifende Reparaturen durchgeführt werden, gibt es einige grundlegende Schritte, die möglicherweise bereits das Problem lösen können.

2.1 Neustart erzwingen

Ein einfacher Neustart kann das System manchmal aus der Schleife befreien. Halten Sie den Netzschalter 10 Sekunden lang gedrückt, um den Computer vollständig auszuschalten, und starten Sie ihn anschließend neu.

2.2 Abgesicherter Modus

Starten Sie den Computer im abgesicherten Modus, um problematische Treiber oder Software zu deinstallieren. Drücken Sie während des Startvorgangs die Taste F8 (oder Shift + F8 bei neueren Systemen) und wählen Sie „Abgesicherter Modus“.


3. Erweiterte Reparaturmethoden

Wenn grundlegende Schritte das Problem nicht lösen, sollten Sie weitergehende Reparaturmaßnahmen in Betracht ziehen. Die folgenden Methoden sind für beide Partitionierungssysteme (MBR und GPT) geeignet, es gibt jedoch Unterschiede, wenn es um die spezifische Reparatur des Bootloaders geht.

3.1 Systemdateien mit SFC (System File Checker) reparieren

Beschädigte Systemdateien können mithilfe des SFC-Tools repariert werden.

  1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung in der erweiterten Startumgebung.
  2. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie Enter:
   sfc /scannow

Dies scannt die Systemdateien und repariert beschädigte Dateien.

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3.2 DISM-Befehle zur Reparatur des Windows-Abbilds

Falls SFC nicht alle Probleme behebt, kann das DISM-Tool das Windows-Abbild reparieren.

  1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
  2. Führen Sie nacheinander folgende Befehle aus:
   DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
   DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

3.3 Bootloader-Reparatur für MBR- oder GPT-Systeme

Die Reparatur des Bootloaders ist ein wesentlicher Schritt zur Behebung der Systemreparatur-Endlosschleife. Abhängig davon, ob Ihr System auf MBR oder GPT basiert, sind unterschiedliche Reparaturverfahren erforderlich.

  • MBR-Systeme: Nutzen Sie den bootrec-Befehl, um den Master Boot Record und die Boot-Konfigurationsdaten zu reparieren. Eine detaillierte Anleitung finden Sie im Blogartikel Reparatur des Bootloaders bei MBR-Systemen.
  • GPT-Systeme: Verwenden Sie stattdessen das bcdboot-Tool, um die UEFI-Partition und den Bootloader zu reparieren. Eine detaillierte Anleitung dazu finden Sie im Blogartikel Reparatur des Bootloaders bei GPT-Systemen.

4. Letzte Maßnahmen: Zurücksetzen oder Neuinstallation von Windows

Wenn alle anderen Maßnahmen scheitern, bleiben zwei Optionen: das Zurücksetzen von Windows oder eine komplette Neuinstallation.

4.1 Windows zurücksetzen

Hierbei werden alle Systemdateien zurückgesetzt, während Ihre persönlichen Dateien (optional) erhalten bleiben.

  1. Öffnen Sie die Wiederherstellungsumgebung und wählen Sie Diesen PC zurücksetzen.
  2. Wählen Sie, ob Ihre Dateien behalten oder alles gelöscht werden soll.

4.2 Windows neu installieren

Sollte keine der oben genannten Methoden erfolgreich sein, können Sie Windows vollständig neu installieren. Dies löscht alle Daten auf dem Systemlaufwerk. Fertigen Sie daher von Ihren persönlichen Dateien eine Sicherung an, indem Sie mit einem Zweitgerät auf den Festplatteninhalt zugreifen – oder booten Sie z.B. von einem Portable-Windows um auf den Festplatteninhalt zuzugreifen und ihn auf einen anderen Datenträger auszulagern.

  1. Erstellen Sie einen Windows-Installationsdatenträger mit dem Media Creation Tool von Microsoft.
  2. Starten Sie den Computer vom Installationsdatenträger und folgen Sie den Anweisungen für eine benutzerdefinierte Installation.
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5. Vorbeugung und Wartung

Nach der Reparatur ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Probleme zu vermeiden.

5.1 Regelmäßige Updates

Halten Sie Windows und alle Treiber auf dem neuesten Stand, um Fehler und Sicherheitslücken zu vermeiden.

5.2 Datensicherung

Erstellen Sie regelmäßige Backups, um im Falle eines Systemausfalls nicht alle Daten zu verlieren.

5.3 Hardware-Wartung

Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Hardware, insbesondere Festplatten und Arbeitsspeicher, um sicherzustellen, dass keine physischen Schäden vorliegen.


Während allgemeine Schritte wie das Zurücksetzen oder die Verwendung von Tools wie SFC und DISM oft hilfreich sind, ist es besonders wichtig, den Unterschied zwischen MBR und GPT zu verstehen, wenn es um die Reparatur des Bootloaders geht.

Für detaillierte Informationen zur Bootloader-Reparatur bei beiden Partitionierungssystemen finden Sie hier:

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